Die Farbe des ExTo Gredic 2009 war goldgelb, erstaunlich satt fabig und zeigte eine Menge an Schwebeteilchen. Schon bei den visuellen Eindrücken verrät der Wein, dass Sauvignon Vert, oder wie man ihn auch immer nennen möchte, genetisch mit Sauvignon Blanc oder Sauvignon Gris sehr wenig zu tun hat. Die Nase des ExTo präsentierte sich sehr vielseitig und veränderungsfreudig. Nasale Aromen von Kakteen, Stachelbeeren, einem Hauch von Guacamole, Strohblumen, sehr reifer Zitronenfrucht inkl. Schale und tonnenweise sehr expressive und lebendige dunkle Johannisbeeren. Mit den Stunden wurden die johannisbeerischen Eindrücke immer stärker und ausgefeilter. Strukturell neigte die Nase zur Frische und Gradlinigkeit. Die mikroskopisch klein anmutenden ätherischen Züge, die mir im Gesamtbild nichts ausmachten, möchte ich nicht unerwähnt lassen. Wie die Nase, verstand es auch der Geschmack mit seiner Komplexität, Vielseitigkeit und Wandlungsfähigkeit, ohne es zu übertreiben, anzugeben. Zunächst war eine präsente Cremigkeit am Gaumen zu spüren. Für mich ein wenig überraschend präsent, da der Wein in 3000l Eichenfässern vergoren und ausgebaut wurde. Mag vielleicht etwas mit der Dicke der verwendeten Dauben zu tun haben!?! Oder auch nicht! Wie dem auch sein, neben der mit der Zeit schwächer werdenden Cremigkeit zeigten sich bestechende und teilweise gewöhnungsbedürftige, aber dennoch spannende, Aromen von reifen Zitronen, Kaktussaft, einer leicht freak’ig grünlich wirkenden Würze sowie sehr lebendige und reife dunkle Johannisbeeren. Auch nach Stunden verweilten die genannten Aromen. Einmal mehr, einmal weniger! Nach ca. fünf Stunden gesellten sich weitere Aromen von unreifen Orangenschalen und eine vermeintliche mineralische Feuersteinlastigkeit hinzu. Letzteres mag etwas anzweiflungswürdig sein. Da war ich womöglich schon zu "lustig". Weniger anzweiflungswürdig war die Klarheit des Gredic. Trotz aller Wandlungsfähigkeit wirkten die Aromen stets klar und sauber. Für mich, neben seiner zurückgefahrenen und unprätentiösen Charakteristik ein ganz großes Plus des ExTo Gredic! Die Säure erschien mir im Gesamtbild ein wenig zu magenfreundlich oder vielleicht schüchtern. Die Textur des Gredic war wiederum sehr erstaunlich und im Kontext etwas verwirrend. Am besten mag ein Vergleich mit Tee, eher weißem Tee, passend zu sein. Der Abgang zeigte sich den ganzen Abend hinweg als überdurchschnittlich lang und ganz leicht schmelzig-winziglich-süß und herb zugleich. Leider war hier der leicht erhöhte Alkohol etwas schmeckbar. Für mich der einzige wirklich erwähnenswerte, aber nicht überbetonenswerte, Minuspunkt des ExTo. Aber wie schon am Anfang angeführt handelt es sich dabei um eine nicht so selten vorkommende Tendenz von Sauvignon Vert. Mein Fazit: sehr spannender, wandlungsfähiger, teilweise ungewöhnlicher, erschreckend günstiger und qualitativ sehr anständiger Weißwein der vermutlich auch noch so einige Jahre im Keller hätte liegenbleiben dürfen. Ich war nur mal wieder zu neugierig …
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10/25/2013 - Oh Dae-su wrote: 90 Points
Die Farbe des ExTo Gredic 2009 war goldgelb, erstaunlich satt fabig und zeigte eine Menge an Schwebeteilchen. Schon bei den visuellen Eindrücken verrät der Wein, dass Sauvignon Vert, oder wie man ihn auch immer nennen möchte, genetisch mit Sauvignon Blanc oder Sauvignon Gris sehr wenig zu tun hat. Die Nase des ExTo präsentierte sich sehr vielseitig und veränderungsfreudig. Nasale Aromen von Kakteen, Stachelbeeren, einem Hauch von Guacamole, Strohblumen, sehr reifer Zitronenfrucht inkl. Schale und tonnenweise sehr expressive und lebendige dunkle Johannisbeeren. Mit den Stunden wurden die johannisbeerischen Eindrücke immer stärker und ausgefeilter. Strukturell neigte die Nase zur Frische und Gradlinigkeit. Die mikroskopisch klein anmutenden ätherischen Züge, die mir im Gesamtbild nichts ausmachten, möchte ich nicht unerwähnt lassen. Wie die Nase, verstand es auch der Geschmack mit seiner Komplexität, Vielseitigkeit und Wandlungsfähigkeit, ohne es zu übertreiben, anzugeben. Zunächst war eine präsente Cremigkeit am Gaumen zu spüren. Für mich ein wenig überraschend präsent, da der Wein in 3000l Eichenfässern vergoren und ausgebaut wurde. Mag vielleicht etwas mit der Dicke der verwendeten Dauben zu tun haben!?! Oder auch nicht! Wie dem auch sein, neben der mit der Zeit schwächer werdenden Cremigkeit zeigten sich bestechende und teilweise gewöhnungsbedürftige, aber dennoch spannende, Aromen von reifen Zitronen, Kaktussaft, einer leicht freak’ig grünlich wirkenden Würze sowie sehr lebendige und reife dunkle Johannisbeeren. Auch nach Stunden verweilten die genannten Aromen. Einmal mehr, einmal weniger! Nach ca. fünf Stunden gesellten sich weitere Aromen von unreifen Orangenschalen und eine vermeintliche mineralische Feuersteinlastigkeit hinzu. Letzteres mag etwas anzweiflungswürdig sein. Da war ich womöglich schon zu "lustig". Weniger anzweiflungswürdig war die Klarheit des Gredic. Trotz aller Wandlungsfähigkeit wirkten die Aromen stets klar und sauber. Für mich, neben seiner zurückgefahrenen und unprätentiösen Charakteristik ein ganz großes Plus des ExTo Gredic! Die Säure erschien mir im Gesamtbild ein wenig zu magenfreundlich oder vielleicht schüchtern. Die Textur des Gredic war wiederum sehr erstaunlich und im Kontext etwas verwirrend. Am besten mag ein Vergleich mit Tee, eher weißem Tee, passend zu sein. Der Abgang zeigte sich den ganzen Abend hinweg als überdurchschnittlich lang und ganz leicht schmelzig-winziglich-süß und herb zugleich. Leider war hier der leicht erhöhte Alkohol etwas schmeckbar. Für mich der einzige wirklich erwähnenswerte, aber nicht überbetonenswerte, Minuspunkt des ExTo. Aber wie schon am Anfang angeführt handelt es sich dabei um eine nicht so selten vorkommende Tendenz von Sauvignon Vert. Mein Fazit: sehr spannender, wandlungsfähiger, teilweise ungewöhnlicher, erschreckend günstiger und qualitativ sehr anständiger Weißwein der vermutlich auch noch so einige Jahre im Keller hätte liegenbleiben dürfen. Ich war nur mal wieder zu neugierig …
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8/23/2010 - valdus wrote: 89 Points
very fruity and frsh aromatic very good
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