Der Pinot Noir Rosé Twenty Twenty One aus dem Cherry Garden Vineyard wartet mit einer Kolorierung auf, welche man zwischen einem recht farbarmen Lachsrosa und einem sehr strahlungsbewussten Rotgold verorten könnte. In der Nase zeigen sich vital-präsente Düfte von sehr frischen Erdbeeren inklusive Grün, Wassermelone … eher die Schale natürlich und leicht hefigem Süßgebäck. Darüber hinaus, wie nicht anders zu erwarten, delikate Impressionen die an Englische Rosen im rosa Gewande erinnern. Was für Rosen? Keine Ahnung! Mit Blumen hatte ich es generell noch nie! Und das sie Englisch sind, entspringt selbstredend meiner engstirnigen Fantasie. Am Gaumen, das Wichtigste zuerst, fern ab von jeglichem aufgesetztem Kitsch oder gar typischer süßlicher Rosé Impertinenz. Der Cherry Garden Vineyard Rosé besticht schon fast durch eine sehr aufrichtig und ernst daherkommende Aromatik von Erdbeeren, die wahrscheinlich lieber noch etwas mehr Sonne hätten sehen wollen. Mir gefällt seine ernsthafte Strenge, die für mich nichts mit Unreife zu tun hat! Daneben viel Wassermelone, rote Apfelschale, zarte Rosenblätter, ein Hauch Zimt, herbe Schlagsahne und, wie bei Englischen Stillweinen nicht selten, eine sehr belebende Säure die viel Spannung erzeugt! Auch eine leichte – natürlich mehrheitlich eingebildete - kreidige Salzigkeit, ist was meine Zunge betrifft, nicht ganz von den Papillae fungiformes zu weisen. Keine Ahnung ob diese dort überhaupt erschmeckt werden können! Nun gut, Kent ist nun mal von mehreren Seiten vom Meer umspült, daher nicht ganz so weit hergeholt, wie ich mir das so denken mag! Insgesamt ein für mich ein durch und durch gelungener Rosé mit feinen Kanten und einer Tiefe die bis zu den Knien gehen mag ... gut die Nordsee ist momentan ja auch nicht gerade so wohl temperiert ... daher gar nicht so übel! Alles in Allem ein fast schon mehr als anständiger Rosé, "wir" wollen es ja nicht mit dem Enthusiasmus übertreiben, den man durchaus auch noch ein oder zwei Jahre liegen lassen kann.
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