Farblich konnte der Ocio 2016 mit einem dunklen ins Granat laufenden Rubin aufwarten, welches mich mit seiner außergewöhnlichen Strahlkraft von Anfang an es vermochte mich visuell zu betören. Huijujui, was für eine von mir ungewohnt schmalzige Aussage ... Wie dem auch sei, die sehr dünn geratenen ziegeligen Anmutungen im coronalen Bereich waren bei dem sonst sehr jugendlichen Eindruck eher zu vernachlässigen. In meine Nasenflügel strömten satte und lebendig wirkende Düfte von vollreifen Pflaumen, festem Eukalyptus – Chile eben, so manchem Veilchen, würziger Tamarindenpaste, vielleicht auch etwas schüchtern wirkender Malventee und leider offensichtliche Anzeichen einer nougat-nussigen Eichen Röstung der Extraklasse. Am zweiten Tag konnte der Ocio das reichhaltige Holz etwas besser managen, doch komplett in den Hintergrund ist sie zu keinem Zeitpunkt getreten. Der Hauch an ätherische Würze und die Festigkeit vom feuchten Lehm machten mir wiederum keine wirklichen Sorgen! Am Gaumen ebenfalls zunächst recht viel vermeintliche Palisander Kommode mit Nuss-Nougat-Politur aus dänischer edel Produktion. Da der Ocio über einen entsprechend kräftig aufgebauten Körper verfügte, wurde dieser meist nicht so glückliche Eindruck auf überraschende Weise am Gaumen einigermaßen gut „weggesteckt“. Zwar milderten sich die erwähnten Edelholz Anmutung mit zunehmender Verkostungsdauer etwas ab, doch letztlich waren diese leider über den gesamten Verkostungszeitraum von zwei Tagen einfach zu prägend! So störend wie in der Nase waren sie glücklicherweise zu keinem Zeitpunkt. Sonst wurde der Gaumen von dunklen, leicht angetrockneten, Kirschen und sattem Pflaumensaft bestimmt. Casablanca typischer Eukalyptus durfte natürlich auch nicht fehlen. Dazu Tamarindenpaste, schwarze Oliven, viele Shitake Pilze und möglicherweise die eine oder andere Tannennadeln. Die Säure präsentierte sich sowohl raffiniert als auch durchaus lebensbejahend erfrischend … was mich in dieser ausgeprägten Art überraschte und zu überzeugen vermochte. Strukturell zeigte sich der Ocio von bestechender Qualität. Sein fester Körper und kantiges Tannin sprachen mit überzeugender Zunge! Natülich ein gewichtiger Pinot mit eher eingeschränktem Vermögen an Feingeistigkeit, doch mit Klasse! Leider hat das überbordende Holz den Gesamteindruck etwas gestört! Ein sehr anständiges Pinot-Potential würde ich ihm allemal zugestehen!
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2/12/2023 - Oh Dae-su wrote: 92 Points
Farblich konnte der Ocio 2016 mit einem dunklen ins Granat laufenden Rubin aufwarten, welches mich mit seiner außergewöhnlichen Strahlkraft von Anfang an es vermochte mich visuell zu betören. Huijujui, was für eine von mir ungewohnt schmalzige Aussage ... Wie dem auch sei, die sehr dünn geratenen ziegeligen Anmutungen im coronalen Bereich waren bei dem sonst sehr jugendlichen Eindruck eher zu vernachlässigen. In meine Nasenflügel strömten satte und lebendig wirkende Düfte von vollreifen Pflaumen, festem Eukalyptus – Chile eben, so manchem Veilchen, würziger Tamarindenpaste, vielleicht auch etwas schüchtern wirkender Malventee und leider offensichtliche Anzeichen einer nougat-nussigen Eichen Röstung der Extraklasse. Am zweiten Tag konnte der Ocio das reichhaltige Holz etwas besser managen, doch komplett in den Hintergrund ist sie zu keinem Zeitpunkt getreten. Der Hauch an ätherische Würze und die Festigkeit vom feuchten Lehm machten mir wiederum keine wirklichen Sorgen! Am Gaumen ebenfalls zunächst recht viel vermeintliche Palisander Kommode mit Nuss-Nougat-Politur aus dänischer edel Produktion. Da der Ocio über einen entsprechend kräftig aufgebauten Körper verfügte, wurde dieser meist nicht so glückliche Eindruck auf überraschende Weise am Gaumen einigermaßen gut „weggesteckt“. Zwar milderten sich die erwähnten Edelholz Anmutung mit zunehmender Verkostungsdauer etwas ab, doch letztlich waren diese leider über den gesamten Verkostungszeitraum von zwei Tagen einfach zu prägend! So störend wie in der Nase waren sie glücklicherweise zu keinem Zeitpunkt. Sonst wurde der Gaumen von dunklen, leicht angetrockneten, Kirschen und sattem Pflaumensaft bestimmt. Casablanca typischer Eukalyptus durfte natürlich auch nicht fehlen. Dazu Tamarindenpaste, schwarze Oliven, viele Shitake Pilze und möglicherweise die eine oder andere Tannennadeln. Die Säure präsentierte sich sowohl raffiniert als auch durchaus lebensbejahend erfrischend … was mich in dieser ausgeprägten Art überraschte und zu überzeugen vermochte. Strukturell zeigte sich der Ocio von bestechender Qualität. Sein fester Körper und kantiges Tannin sprachen mit überzeugender Zunge! Natülich ein gewichtiger Pinot mit eher eingeschränktem Vermögen an Feingeistigkeit, doch mit Klasse! Leider hat das überbordende Holz den Gesamteindruck etwas gestört! Ein sehr anständiges Pinot-Potential würde ich ihm allemal zugestehen!
https://wine-zeit.blogspot.com/2023/02/cono-sur-ocio-pinot-noir-2016-valle-de.html
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10/26/2020 - dmitrybulkin wrote: 88 Points
Копчёная ежевика и горький шоколад с клубничным послевкусием
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