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Community Tasting Notes (1) Avg Score: 90 points

  • Wie es von einem umbrisch-toskanischen Pinot Nero es wohl zu erwarten war, präsentierte sich der Kern des Castello della Sala als sehr dunkel und nahezu intransparent. Seine Corona jedoch ließ eindeutige Schlüsse auf sein fortgeschrittenes Alter zu. Eine von blutunterlaufenem Bernstein getragene visuelle Aura machte sich in dieser Randregion stark bemerkbar. Die Nase war in den ersten zwei Stunden ziemlich zurückgezogen und konnte höchstens mit erdigen, rauchigen und holzigen Düften aufwarten. Auch ganz kleine Anzeichen von Klebstoff und nassem Laub meinte ich errochen zu haben. Nach guten zwei Stunden zeigte sich zwar ein ähnliches Duftbild, welches von Erdigkeit und sehr dunklem Holztönen getragen wurde, doch die Einflüsse von Unterholz, nassem Laub, einer aufkommenden Duftigkeit von getrockneten dunklen Kirschen, leichten balsamischen Zügen und nicht zu wenig Pastrami verliehen der Nase mehr und mehr von wilder und ungestümer Komplexität, welche ich nicht als anstoßend empfand. Beim ersten oralen Herantasten an den Wein merkte ich sofort, dass dieser Pinot Nero in jungen Jahren ziemlich sicher eine ganz schön ruppige "Wildsau" gewesen sein dürfte. Wie es sich nun mal für umbrischen Wein gehört, konnte ich auch jetzt, nach 16-17 Jahren, noch ein recht griffiges und im Abschmelzen befindliches hartes Tannin ausmachen. Zur erwartbar strammen Säure, glücklicherweise jetzt sehr gut ins palatale Gesamtbild passend, muss ich nicht viel berichten. Die gehört einfach dazu, nehme ich an! Ich empfand die Struktur des Weines als sehr herb und mit Kraft geschwängert, doch zu keinem Zeitpunkt als abstoßend oder grobschlächtig. Die Aromen der ersten Stunden waren geprägt von sehr viel Unterholz, dunklem Holz, dunkler Erde, viel nassem Laub, etwas Trockenfleisch und Leder und nahezu keiner Frucht. Auch hier, wie bei der Nase, kam es nach einigen Stunden zur Entwicklung hin in Richtung dunkler und nicht ganz so getrockneter Kirschen, mehr Würzigkeit und leichter Kräuternote, mit gewisser Anmut ausgestattetem Rauch, Spuren von Cola und ins ganz leicht süßlich gehende balsamische Noten. Gegen Ende hin machte sich eine sehr angenehme schmelzige Süße im Abgang bemerkbar. Was den Abgang betrifft, kann ich nur voller Zufriedenheit von einer sehr guten Länge berichten. Was das eigentliche Alter und der damit verbundene Zustand betrifft, kommt mir nur eines in den Sinn: erstaunlich fit, energiegeladen und voller rustikaler Kraft! Auch ein schneller Abbau machte sich nach mehr als sechs Stunden nicht bemerkbar. Letzteres war für mich zugegebenerweise die größte Überraschung! Für mich war der Pinot Nero Castello della Sala 1996 ein sehr anständiges und stark von regionaler Prägung bestimmtes Trinkerlebnis! Für mich …! Ganz sicher nicht für Jedermann!

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Vinous

  • By Daniel Thomases
    September/October 1999, IWC Issue #86, (See more on Vinous...)

    (Castello della Sala Pinot Nero Vigneto Consola) Login and sign up and see review text.

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